MOSHE FELDENKRAIS
BIOGRAPHIE
Dr. Moshé Feldenkrais (1904- 84) war Physiker und Judolehrer. Geboren in der Ukraine wanderte er 14-jährig nach Palästina aus, studierte in Frankreich, floh nach Schottland und unterrichtete seither auch in den USA. 1950 kehrte er nach Israel zurück.
Nach einer Sportverletzung am Knie wollte er sich nicht mit der so entstandenen Bewegungseinschränkung abfinden: zunächst um sich selbst zu helfen beschäftigte er sich theoretisch und auch praktisch mit anatomischen und neurophysiologischen Funktions-zusammenhängen, Lerntheorien und der kindlichen Bewegungsentwicklung.
Aus diesen Erfahrungen und Erkenntnisen seiner Auseinandersetzung mit dem eigenen Bewegungssystem entwickelte er Hunderte sogenannter Lektionen, die er "Bewusstheit durch Bewegung" (ATM / Awareness through Movement) nannte und später auch die mittels Anleitung der Hände ausgeführte Einzelarbeit "Funktionale Integration" (FI).
Die Grundlage der Methode ist die Erkenntnis, dass unser Gehirn in der Lage ist, auch komplexeste Bewegungen zu erlernen. Daraus folgt, dass es auch schädigende Bewegungsmuster und Fehlhaltungen lernt, speichert, dann permanent abruft und somit einschleift. Die Ursachen für dieses ungünstige Lernen reichen von durchlebten Verletzungen, Stress- oder Schmerzepisoden, falsches Training (z.B. in der Musik oder auch im Sport), Erziehung, soziokultureller Kontext, Selbstbild, Zielvorstellungen etc.
Feldenkrais arbeitete in Israel u.a. mit David Ben-Gurion, Moshe Dayan, Yehudi Menuhin, in den USA mit Wissenschaftler*innen wie Margaret Mead, und Karl Pibram, dem Judo-Großmeister Jigoro Kano (s. Bild rechts), in Frankreich und Kalifornien mit dem Regisseur Peter Brook und dessen Company sowie dem Teatro Campesino.
Persönliche Kontakte und Austausch bestanden u.a. zu Elsa Gindler, Heinrich Jacoby, Milton Erickson, Gerda und F.M. Alexander, Gregory Bateson, Heinz von Foerster und Gustav Theodor Fechner.
Die Feldenkrais Methode findet Anwendung im medizinischen, pädagogischen, künstlerischen und verhaltenstherapeutischen Kontext. Über das nicht kognitive Transportmittel Bewegung werden Sinnesempfindung, Selbstwahrnehmung und damit auch Denken und Emotion moduliert, verfeinert und weiterentwickelt.
"Lernt über Sinneserfahrung und ihr lernt etwas Neues!" (M. Feldenkrais)